Juliane-78: Blog 3:
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Blog 3: Meine Trans-Seele: Erinnerungen an Kindheit/Jugend:
Im August 2021 bin ich nun 78 Jahre alt. Meine Frau Barbara verstarb nach 48 Ehejahren am 02.12.2016. Und ab Juni 2017 bis November 2018 lernte ich beim Transgender-Service im Allgäu mich wie eine Frau zu kleiden und zu agieren. Seit Sommer 2018 lebe ich in meinem Umfeld ausschließlich als authentische Frau. Kindheitserinnerungen aus den 50- und 60er-Jahren in Traunstein zeigen mir, dass ich (geb. 03.08.1943) damals lieber mit der 3 Jahre jüngeren Tochter Inge einer Freundin meiner Mutter mit der Puppenstube spielte und kochte. Inge (geb. 17.08.1946 - Dr. Inge Leipold M.A. verstorben 18.08.2010) war später auch, als meine Eltern 1956 nach Stockdorf bei München zogen, oft bei meinen Eltern zu Besuch. Dies bestätigte mir in den 80er Jahren auch ihre Mutter, die bei meiner Familie "Tante Maria" genannt wurde und auch oft zu meiner Mutter in Stockdorf zu Besuch kam. Am 04.11.2018 konnte ich nun Inges jüngeren Bruder Kurt ausfindig machen und mit ihm lange telefonieren, wobei ich mich bei ihm auch outete und ihm von den gemeinsamen Puppenstubenspielen mit seiner Schwester Inge erzählte. Ich erinnere mich, dass in den Jahren nach 1956 öfters meine gleichalte Kusine Lilly zu Besuch war. Und wir waren an der Würm im Strandbad in Stockdorf baden. Ihr Badeanzug hing zum Trocknen im Bad und ich zog ihn heimlich an. Meine Mutter zog mich im Fasching öfters als Mädchen an. Eine weibliche Seele hatte ich auch noch, als ich meine Frau im Januar 1965 während der Bundeswehrzeit nach dem Abitur kennenlernte (Verlobung Sylvester 1966). Ich vermute, sie hat mich deswegen geheiratet. Während der Verlobungszeit von Sylvester 1965 bis zur Hochzeit am 30.04.1968 (standesamtlich, am 03.08.1968 kirchlich) trug ich schon mal halterlose Strümpfe und auch ein Miederhöschen. |
Und im Fasching (1967?) waren wir auch schon etwas gleich. |
Ich studierte ab Nov. 1965 Chemie, Biologie und Pysik für das Lehramt am Gymnasium (siehe Blog 2). Während des ersten Semesters im Herbst 1965 kaufte ich mir die erste Feinstrumpfhose. 1968 im 8. Semester heirateten Bärbel und ich. |
Viele Jahre später war ich nebenbei als Aushilfslektor für den Franzis-Elektronik-Verlag tätig und bekam ein Manuskript von Herrn Wirsum zur Korrektur. Ich rief ihn an und er erinnerte sich sehr gut an mich. Im Internet fand ich am 07.03.3021 einen Bericht von Lothar Harz (RIM-Verkäufer) auf http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/Lothar-Harz-RIM-Hula-Loop/Die-RIM-Geschichte.htm , der viele Einnerungen in mir wach rief. Von dem dort genannten Verkäufer Herrn Mannhardt kaufte ich damals nach zähen Preisverhandlungen mein erstes Vielfach-Instrument, das ich heute noch habe. Und wie Lothar Harz ich habe auch heute noch viele RIM-Bausatz-Mappen und auch Funkschauhefte. |
Ein lieber Freund aus Wien schenkte mir vor einigen Jahren das Vielfach-Messgerät Elmes 1 Equipment 1207 der Fa. Elmes Staub/Co/AG, Schweiz (1965?). Es ist sehr stabil gebaut und wiegt 664g, 14,5cm x 9cm x 5cm . Im Internet findet man dazu Infos auf www.radiomuseum.org. Ohne moderne Messgeräte geht es aber nicht, z.B. bei der Alarmsirene beim SL55AMG. |
Auf der Webseite von http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34.htm findet man auch den PPP-Verstärker mit vier EL 34, den ich während der Doktorarbeit abends als Stereoverstärker baute, http://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34-PPP.htm . |
Ab Februar 1971 bekam ich bei Prof. Linzen eine Doktorandenstelle (1/2 BAT2) in Biochemie am Zoologischen Institut in München. Im Frühjahr 1974 schrieb ich in unserer Wohnung in Markt Schwaben mit einer von Bärbels Chef geliehenen IBM-Kugelkopf-Schreibmaschine meine Doktorarbeit ins Reine und trug dabei ein schönes Etuikleid und ein Korselett und Nylonstrümpfe in unserer Markt-Schwabener Wohnung. Bärbel arbeitete ja tagsüber in München bei Wüstenrot. Und ich schlafe seit dieser Zeit in schönen Damen-Nachthemden mit weichen Stoffen wie Batist oder glatten Kunstfasern. Ich erinnere mich an die 80er-Jahre und dass Bärbel und ich damals an den Faschingsbällen "Die Herren Damen lassen bitten" im Deutschen Theater in München und an den Faschingsbällen des Bayerischen Rundfunks teilnahmen, wobei wir immer als zwei "Mädels" dort waren. Und bei meinen Haus-Faschingsbällen ab 1976 in Markt Schwaben war ich auch ein "Mädel". |
Verdrängung und Kompensation:
Heute weiß ich durch intensives Literaturstudium, alles in meinem Leben war typisch für einen Transgender. Und ich verdrängte das Trans-Sein durch typisch männliche Verhaltensweisen. Als Chemie/Biologie/Physik-Lehrer am Gymnasium und Kollegstufenbetreuer fuhr ich schwere Geländewagen (240GD, 280GE, G55AMG), machte 1978 die Jagdprüfung und ging auf die Jagd in Österreich. Erlegte in Kaprun/Fusch an meinem Geburtstag am 3.08.1980 meinen Hirsch und in Notzing bzw. in Wartenberg Rehe, wo wir dann Ostern 1985 ein Haus mit großem Garten (1046 m2) kauften (Einzug 16.01.1986). Und meine Jagdhündin Anka war über den Auslauf glücklich. |
Als Lehrbeauftragter an der Fachhochschule München (genehmigte Nebentätigkeit mit 4 Stunden), Fachbereich Elektrotechnik, leitete ich ein Computer-Pascal-Programmierpraktikum von 1990 - 1996 und ein Maschinensprachepraktikum. Und an meinem Haus (gekauft 1986) baute und baute ich, auch ein großer Wintergarten (wie ein Treibhaus in England) und ein großer Gartenteich entstanden 1994 im Eigenbau. Wie die beiden Bilder vom 28.08.2003 und 14.11.2004 zeigen, trug ich zuhause schon öfters weibliche Kleidung, auch mit Einverständnis meiner Frau. |
Zeit nach der Pensionierung ab Herbst 2007
Nach der Pensionierung 2007 als Studiendirektor nahm ich 2008 - 2010 dreimal an der nicht leichten Transilvania-Trophy in Rumänien teil, dazu baute ich ab 2008 einen 280GE zum Trophy-G um (Innenkäfig, zwei Seilwinden). 2008 und 2009 folgten ein Schleudertraining mit meinem G55AMG mit 470 PS auf dem Eis in Arjeplog am Polarkreis. Mit meinem SL55AMG mit 500 PS lernte ich 2008 bei meinem Fahrlehrer vom Schleudertraining in Arjeplog auf der Nordschleife am Nürburgring Rennstrecken richtig zu befahren. Heute weiß ich durch intensives Literaturstudium, alles in meinem Leben war typisch für einen Transgender. |
Und ab Ende 2017 lebte ich nur noch als Juliane und hatte seit 13.11.2017 den Ergänzungsausweis der dgti und die nicht amtlichen Ausweise EC-Karte und Kreditkarte (14.11.17), ADAC (14.12.17), Rotes Kreuz (22.11.18) und viele andere. |
2019 hatte ich mental den Point of No-Return erreicht,
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